Wie ein Körperfluss laufen Regenwasser, Bäche und Flüsse im Einzugsgebiet von Lausanne zusammen bis hin zu ihrem Ventil, dem Genfersee. Während der Bau der Stadt den gravitationsbedingten Weg des Wassers am Hang unsichtbar gemacht hat, legt RECTO-VERSANT die Berührungspunkte zwischen den Strömungen des Wassereinzugsgebiets und dem Wasser des Sees offen.

Am Ufer weist eine Markierung am Boden auf die unterirdischen Abwasserrohre hin. Gegenüber den Mündungen, etwa zehn Meter entfernt, sind Masten und Bojen versenkt, die in der Farbpalette der Seegewässer des Limnologen François-Alphonse Forel bemalt sind. Die Farbtöne variieren entsprechend der Präsenz von organischen Elementen und Schwemmmaterial im Wasser von Blau bis hin zu Grüngelb. Diesem Farbspektrum hat man bei dem Projekt noch ein orangefarbenes Segment hinzugefügt, das die Intensität der Erwärmung des Genfersees anzeigt.

In der Édicule de la Maladière präsentiert ein Panoramafilm Bilder von der organischen Atmosphäre des Sees, von den Folgen der Urbanisierung und der Wetterphänomene. Die Montage offenbart wie die reflektierenden Seiten eines Kristalls die vielfältigen Dimensionen einer verborgenen Landschaft.