Giá Thể sind vietnamesische Kompositionen, bei denen trockenes Holz oder Steine als Träger für eigenständige Landschaften mit Pflanzen und Blumen fungieren. Diese ausgewogene Umwelt stellt die westliche Dichotomie zwischen Natur und Kunstwerk infrage und ist so das Ergebnis menschlichen Handelns und natürlicher Existenz.

Der Ausgangspunkt der Intervention ist ein schlichtes Sommerspiel: Man hebt am Strand ein Loch aus dem Sand aus und findet darunter Wasser. Fünf Quadrate aus Steinen, die man vor Ort gefunden hat, bilden ein Gesteinsarchipel am öffentlichen Strand von Vidy, wo wieder neue kleine ausgewogene Umgebungen mit Wasserpflanzen, die im Genfersee weit verbreitet sind, Aufnahme finden können.

Der Massstab und die Aneinanderreihung der verschiedenen Quadrate legen eine weitere Möglichkeit nahe, sich das Ufer anzueignen und uns eine neue Interaktion mit der Landschaft und den Pflanzen zu ermöglichen. Das Wasser des Sees wird in einem bestimmten, charakteristischen Zustand offenbart, und die Unterscheidung zwischen dem «natürlichen» See und den neuen «künstlichen» Wasserbecken tritt in ihrer Ambiguität zutage.