15.6‒5.10

C11 Jardin sur l’Eau

«Der Garten ist die kleinste Parzelle der Welt und darauf ist er die Totalität der Welt.» Bei seinem Konzept der Heterotopie spielt Michel Foucault auf die Idee des Gartens als Darstellung der Welt an und knüpft damit an die lange Tradition der Gartenkunst an, welche die Beziehung zwischen Menschheit und Natur widerzuspiegeln versucht. Jede Epoche hat ihre eigenen Gärten hervorgebracht und so die Welt und die Natur, in denen sie existierte, reflektiert. Doch ein Garten ist nicht nur ein intellektuelles Symbol, er war immer auch ein nützlicher Raum.

Was ähnelt also ein zeitgenössischer Garten, und wie spiegelt er die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Klimakrise und dem Verlust der Artenvielfalt wider? Jardin sur l’eau bewirkt einen Perspektivwandel: Die Menschen schliessen sich selbst aus dem Garten aus, der zu einer Fortpflanzungsinsel für Wasservögel wird. Es handelt sich nicht um ein Biotop oder um ein Schutzgebiet. Der Garten ist frei von jeglicher Regel, er ist ein Ort der Freude und der Wünsche. Vom menschlichen Standpunkt ist das eine symbolische Aussage; von einem nichtmenschlichen Standpunkt aus ist das ein Nutzgarten, der einen geschützten Raum bietet und zur Artenvielfalt in den Uferbereichen des Genfersees beiträgt.

Team

Jana Hartmann
Dennis Häusler
Zurich / Suisse

Pflanzen

Aulne vert, Alnus viridis
Saule à oreillettes, Salix aurita
Laîche des marais, Carex acutiformis
Épilobe à grandes fleurs, Epilobium hirsutum
Reine-des-prés, Filipendula ulmaria
Jonc épars, Juncus effusus

Materialien

Bois
Terre
Gravier

Realisierung

Helena Nidecker
Sebastian Schoop
Timbers Holz und Wasserbau

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